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unser verläßlicher suppenkoordinator csaba hat für heute einen kochtermin in gheorgheni - gyergyószentmiklós auf ungarisch und niklasmarkt auf deutsch - organisiert.
es ist übrigens in ganz siebenbürgen selbstverständlich, dass ortsnamen entsprechend ihrer ethnischen zusammensetzung, 2 oder 3 sprachige ortstafeln aufweisen. im hinblick auf eine tolerante koexistenz unterschiedlicher weltanschauungen ist gheorgheni bis heute ein gutes beispiel geblieben. die stadt beherbergt eine armenisch- und eine griechisch orthodoxe, eine katholische und zwei reformierte kirchen, sowie eine synagoge.
wir sind im tarisznayás mártin múzeum bei csergö tibor andrás, dem direktor des museums, eingeladen. das museum zeigt kulturhistorische und volkskundliche exponate, die die entwicklung der stadt gheorgheni dokumentieren. seit neuestem ist auch eine große mineralienschau als dauerleihgabe eines passionierten sammlers zu sehen.
gheorgheni ist auf den ersten blick keine besonders reizvolle stadt. sie wirkt vernachlässigt und an allen ecken und enden sanierungs- und renovierungsbedürftig. wir erfahren, dass tibor bei den kommunalwahlen am kommenden wochenende sich für das bürgermeisteramt bewirbt und er deshalb nur sehr wenig zeit hat. gemeinsam mit seinem assistenten levi fahren wir zum haus seiner mutter iren, die die aufgabe des suppenkochens – wieder einmal spontan und ohne im vorhinein zu wissen, worum es geht – übernommen hat. tibor eilt zu seinen verpflichtungen und levi dolmetscht zwischen uns und tibors mutter, die mit großer begeisterung die estragonsaure kartoffelsuppe kocht.
levi zeigt uns eine wahlbroschüre von tibor und ich bitte ihn, mir die wichtigsten punkte seines wahlprogramms zu übersetzen. unter anderem steht da, die sanierung desolater plattenbauwohnungen, die neugestaltung des stadtzentrums, die verbesserung der parkplatzsituation und maßnahmen zur konfliktreduzierung zwischen roma und sinti und den übrigen bewohnern.
ich kenne die wahlprogramme der übrigen mitbewerber nicht, aber ich frage mich, welcher vernünftige politiker sollte nicht diese forderungen erheben?
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