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nach dem frühstück brechen wir zu dem dorf birthälm auf. dieser unscheinbare, verschlafene ort inmitten einer fruchtbaren hügellandschaft ist bekannt für seine kirchenburg. die auf den überresten einer frühgotischen basilika erbaute, gotische hallenkirche ist eines der imposantesten baudenkmäler siebenbürgens. die wehrkirche ist von 3 ringmauern umgeben und weist insgesamt 9 wehrtürme und basteien auf. in ihrem inneren beherbergt sie einen mittelalterlichen flügelaltar mit 28 vorreformatorischen bildtafeln. man sieht es dem ort heute keineswegs mehr an, dass er für 300 jahre bischofssitz war und eine größere einwohnerzahl aufwies, als schäßburg und mediasch, die heute mittelgroße provinzstädte sind.
zweigt man von der strecke sighisoara-medias in das kleine seitental der großen kokel richtung birthälm ab, so fühlt man sich in eine längst vergangene bäuerliche, von der hektik modernen lebens unberührte, welt versetzt, die in seltsamem gegensatz zu der monumentalen kirche steht.
csaba hat eigentlich geplant, dass wir hier in birthälm die jahressuppe beim örtlichen pfarrer kochen. er hat sich jedoch vergeblich bemüht, ihn telefonisch zu erreichen und so sind wir einfach mit der suppe auf gut glück hierher gefahren. wir erkundigen uns nach dem pfarrer und erhalten die auskunft, dass er nur einmal die woche in birthälm ist, da er mehrere gemeinden zugleich betreut. wir erfahren seine mobiltelfonnummer und ich ruf ihn an, um ihm vom jahressuppenprojekt zu erzählen und um ihn zu fragen, ob er spontan eine suppe kochen würde. er ist ausgesprochen freundlich, von dem suppenprojekt sehr angetan und hätte auch sofort die suppe gekocht, wenn es ihm zeitlich möglich gewesen wäre, rechtzeitig nach birthälm zu kommen.
unser freund csaba zur zeit in warschau, rund tausend km von birthälm entfernt, hat für alternative kochgelegenheiten gesorgt, womit er sich unvergleichliche verdienste um die jahressuppe erworben hat. aber natürlich auch mit tatkräftiger unterstützung von eva.
so fahren wir mit der suppe nach einem abstecher in der pitoresken altstadt von schäßburg zurück nach odorheiu und bringen die suppe zu evas tante, die sich – ohne genau zu wissen, worum es geht - umstandslos bereit erklärt, eine suppe zu kochen.
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