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michaela und ich fahren um halb acht mit dem auto von wien los. im gepäck die suppe.
unser freund csaba, wollte uns ursprünglich bei dieser reise in seine heimat siebenbürgen begleiten, doch durch kurzfristige stornierung seines urlaubs aufgrund wichtiger geschäftstermine seiner firma, mußte er leider seine teilnahme absagen. dennoch wäre ohne ihn diese reise nicht möglich gewesen. er hat die reise detailgenau vorgeplant, sich um die täglichen suppenköche_innen gekümmert und unterwegs durch zahlreiche telefonate improvisierend der suppe auf den rechten weg geholfen.
unser erstes etappenziel ist ein kleiner ort namens minis, etwa 30 km nach der grenzstadt arad gelegen. wir kommen am späten nachmittag dort an und quartieren uns in der pensiunea agro tur von herrn geza tüdös ein. die pension agro tur ist eine echte überraschung. die perfekte ruheoase nach einer langen autofahrt. am rande von minis gelegen, betritt man einen herrlich verwachsenen aber dennoch in jedem detail gepflegten garten, erfüllt von vielfältigem blütenduft und farbenprächtigem blumenschmuck. katzen dösen träge in der sonne, abgeschattete lauben laden zum rasten, trinken und essen ein.
die köchin maria führt uns ins haus und zeigt uns unsere unterkunft. sie besteht aus zwei zimmern mit bad, eingerichtet mit alten, schweren holzmöbeln, zum teil kunstvoll verziert und bemalt, an den wänden unbekannte ölgemälde, regale mit verstaubten büchern und einem wunderschönen, alten ziegelfußboden mit einem tiefen, matten glanz, der nur durch das alter und die jahrelange behandlung durch leinöl zu dieser unvergleichlichen patina gekommen ist. das appartement, wie das ganze haus und der garten haben das flair eines durch generationen hindurch gewachsenen, wohlhabenden bürgerhauses, in dem sich nicht nur in den vielen angesammelten stücken der erinnerung die eigene geschichte widerspiegelt, sondern in dem gleichermaßen die lebendige gegenwart ihren adäquaten ausdruck findet. z.b. in dem herrlichen, von geza tüdös selbst gekelterten wein.
hinter dem haus erstrecken sich sanft ansteigende weinberge, aus deren reben ein unverfälschter roter und weisser wein vergoren wird, der in etikettlosen flaschen auf den tisch kommt und der mich einfach begeistert hat. dazu bekommen wir ein üppiges menü mit einer improvisierten gulaschjahressuppensuppe.
gegen 10 uhr abends taucht dann noch der patrone geza persönlich auf. so wie wir, ist auch herr geza vom wein schon etwas illuminiert und spendiert zur freude aller noch eine flasche roten aus seinem keller.
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